Manchmal fühlt es sich an, als würde man durch ein Stück lebendige Geschichte wandern – so wie am Mühlenweg in Terenten. Entlang des plätschernden Terner Bachs folgt man einem liebevoll angelegten Lehrpfad, auf dem sieben, bis zu 500 Jahre alte Kornmühlen wieder zum Leben erweckt wurden. Um jede Mühle wieder in Gang zu bringen, wurden sämtliche Bauteile originalgetreu rekonstruiert. Früher diente die Wasserkraft vor allem dem Mahlen von Getreide – am Bach herrschte daher reger Betrieb. Das leise Klappern der Wasserräder, die urigen Holzbauten – fast meint man, das einstige Treiben am Bach förmlich zu spüren.
Ein ganz besonderes Naturwunder erwartet den Wanderer auf halber Strecke: die Erdpyramiden von Terenten. Ihre Entstehung verdanken sie einem Hangrutsch bei einem gewaltigen Unwetter im Jahr 1837. Der reißende Terner Bach riss gewaltige Schuttmassen und sogar Häuser mit sich. In den Jahren danach formte die Erosion eindrucksvolle Säulen – gekrönt von schützenden Decksteinen, die ihnen ihr markantes Aussehen verleihen. Heute ragen die Erdpyramiden still und imposant aus dem Erdreich – ein faszinierender Ort, der uns zeigt, wie kraftvoll und zugleich kreativ Natur sein kann.
Der 4,5 km lange Weg ist sanft und familienfreundlich, im Sommer und im Winter begehbar. Unterwegs laden kleine Wasserstellen zum Innehalten ein, die mächtige Riesen-Fichte „Goliath“ sorgt für Staunen. Und wer mag, besucht in den Sommermonaten montags eine der restaurierten Mühlen von innen.
Dieser Ausflug ist wie ein Spaziergang durch Vergangenheit und Naturkraft – ruhig, erdend und voller kleiner Entdeckungen.